Veedelsbrett

Aus Agora Köln
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Veedelstreffen in XX, am XXX, AgoraKöln

Beschreibung

Worüber spricht das Veedel – und wo?

Veedelstreffen oder Veedelsforen sind im besten Fall regelmäßige, offene Foren, auf denen Nachbar:innen ihre Anliegen und Initiativen vorstellen und diskutieren können. Manchmal werden auch die Lokalpolitik oder Expert:innen eingeladen, um zu bestimmten Themen Auskunft zu erteilen oder Impulse zu setzen/Stellung zu beziehen.

Bei Veedelstreffen lernen sich auf der einen Seite Nachbar:innen kennen und tauschen sich aus – auf der anderen Seite können hier neue Initiativen entstehen oder bestehende Initiativen neuen Schwung bekommen/neue Dynamik entfachen. Somit können sie Orte sein, an denen viele andere Projekte aus dem Werkzeugkasten angestoßen werden - sei es ein Nachbarschaftsfest, ein gemeinsames Lastenrad oder eine Pflanzaktion.

Anleitung Schritt für Schritt

Team finden

Ein Veedelstreffen kann prinzipiell jede:r organisieren - es braucht dazu keinen offiziellen Auftrag. Es hilft aber, wenn man sich als Team zusammenfindet oder das Treffen aus einem Verein oder einer bestehenden Initiative heraus organisiert.

Das Treffen organisieren

Wer ein Veedelstreffen organisiert, stellt vor allem den Rahmen bereit. Dazu gehören:

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Ein Raum

Dieser sollte möglichst groß, hell und zentral sein. Je nachdem wie viele Menschen kommen ist auch eine Soundanlage und / oder ein Beamer hilfreich. Erster Anlaufpunkt sind oft die Bürgerhäuser oder Bürgerzentren, wenn diese vor Ort fehlen funktionieren auch größere Atelierräume, Kirchengebäude oder die Aula einer Schule. Oft stellen diese Räume kostenfrei oder gegen ein kleines Aufwandsentgelt zur Verfügung.

In der aktuellen Situation sind bei Präsenzveranstaltungen leider immer noch Coronaschutzkonzepte notwendig. Diese müssen den aktuellen Richtlinien entsprechen, und sollten genau mit dem:r Träger:in abgestimmt werden. Die aktuellen kommunalen Auflagen findet ihr hier.

Während der Corona-Zeit gab es auch digitale Veedelstreffen. Dafür braucht es dann einen digitalen Raum, zum Beispiel mit BigBlueButton. Der Chaos Computer Club Köln bietet kostenlose Accounts an, mit denen man BigBlueButton Räume erstellen und speichern kann. (https://bbb.daten.reisen/b). Eine Alternative zu klassischen digitalen Videokonferenzen stellt auch das digitale Konferenztool trember.me dar, indem man sich frei in einem Raum zwischen verschiedenen Personen und Personengruppen hin und herbewegen kann, wie in einem echten Raum. Auch hybride Veranstaltungen sind möglich und nehmen alle Interessierten mit, erfordern aber auch mehr Planungsaufwand, da digitale und analoge Infrastruktur bereitgestellt werden muss.

Um die Sicherheit während der Veranstaltung zu gewährleisten, ist es wichtig einen Erste Hilfe Kasten im Raum zu haben. In den Bürgerzentren sind diese immer vorhanden, allerdings solltet ihr sie euch vor der Veranstaltung zeigen lassen. In anderen Räumen müsst ihr euch selber um einen kümmern.

Ein Termin

Da die Nachbar:innen meist privat teilnehmen, bieten sich Termine am frühen Abend oder am Wochenende an. Veedelstreffen dauern meist 1,5 bis 2 Stunden, oft mit einem offenen Ausklang danach. Bei der Terminsuche lohnt es sich auch bestehende Gruppen aus dem Stadtteil zu fragen um Terminkonflikte zu vermeiden.

Ein Programm

Hier gibt es mehrere Optionen.

Typischerweise gibt es am Anfang eine Vorstellungsrunde bei der alle zum Beispiel Namen und Straße nennen. Dann könnten Menschen ihre Anliegen vorstellen: bspw. Frau Müller möchte, dass der zentrale Platz im Veedel sauberer wird; Stefan plant eine Unterschriftenkampagne gegen ein Bauvorhaben, etc. Auch Vereine oder Bürgerzentren aus dem Viertel können Impulse geben.

Kleingruppen zu den einzelnen Initiativen bieten den Menschen die Möglichkeit, sich genauer im Detail auszutauschen.

Zu Beginn oder Abschluss kann es gerne auch kulturelle Darbietungen geben.

Alternativ zu dieser klassischen Variante wurden auch schon kurze BarCamps als Veedelstreffen durchgeführt.

Team für das Treffen

Es braucht Moderator:innen, die vorne auf der Bühne stehen und durch das Veedelstreffen leiten. Diese sind im Idealfall selber Anwohner:innen, Spaß an der Sache und ein bisschen Erfahrung beim Moderieren helfen. Es braucht aber auch Menschen, die die Teilnehmenden im Empfang nehmen, die Technik bedienen etc.

Raumdeko, Materialien

Mit Hinweisschildern, Plakaten und Schildern kann man die Besucher:innen auf der Straße begrüßen und bis in den Saal leiten. Dort können Initiativen Flyer aufhängen. Auch bewährt hat sich, mit Tesakrepp die Straßen des Stadtviertels zu beschriften (siehe Photo) - die Teilnehmenden setzen sich in die Nähe „ihrer“ Straße und lernen so direkt ihre Nachbar:innen kennen. Auch eine Empfangstheke mit einer Teilnehmendenliste (ggf. mit Anmeldeoption für Vernetzungsmöglichkeit) kann man gut einrichten. Darüber hinaus hat sich ein Plakat bewährt, auf dem notiert werden kann welche Teilnehmenden für Projekte Unterstützung suchen oder anbieten z.B. "ich suche Unterstützung für ein urban-gardening Projekt; ich biete einen Wissensaustausch zum Thema Hochbeete an". Zuletzt könnt ihr den Raum noch gemütlich gestalten. Von Blumen über Teppiche und Girlanden sind der Fantasie hier keine Grenzen gesetzt.

Verpflegung

Da meistens viele direkt von der Arbeit kommen, bieten sich Getränke und ein bisschen was zu essen an. Die einfachste Lösung ist, dass alle eine Kleinigkeit mitbringen und vor Ort geteilt wird. Getränke dürfen nicht einfach so während der Veranstaltung verkauft werden, dafür bedarf es einer Ausschankgenehmigung. Alternativ können auf Spendenbasis Snacks und Getränke angeboten werden.

Das Treffen bekanntmachen

Damit Menschen zum Veedelstreffen kommen, muss es bekannt gemacht werden. Hier helfen Plakate, Flyer, Informationen in Newslettern, im Internet auf Plattformen wie nebenan.de oder auf Veedelsportalen. Die größte Erfolgschance hat man dabei meistens noch, wenn man viele Menschen direkt und persönlich anspricht. Oft machen auch die Initiativen, die sich vorstellen wollen, in ihrem Netzwerk Werbung für das Veedelstreffen .

Das Treffen durchführen

Vieles für das Treffen selber, zum Ablauf etc., wurde oben schon beschrieben. Am Abend selber hilft eine professionelle, aber gleichzeitig lockere und offene Stimmung. Alle Nachbar:innen sollten sich willkommen fühlen, idealerweise gibt es einen „Empfang“ der alle neu ankommenden begrüßt.

Wenn ihr Fotos macht, ist es wichtig dies am Anfang offen zu kommunizieren und den Teilnehmenden die Option offen zu lassen, dass sie nicht fotografiert werden.

Achtet außerdem darauf, dass der Zeitplan einigermaßen eingehalten wird damit auch die Gäste mit anschließenden Verpflichtungen und Folgeterminen teilnehmen können. Dafür kann es dann gerne noch einen offenen Ausklang für die Menschen geben, die gerne was länger bleiben wollen.

Das Treffen nachbereiten

Fast so wichtig wie das Treffen selber ist die Nachbereitung. Hier könnt ihr:

  • den Impulsgeber:innen danken.
  • Fotos vom Treffen schicken.
  • eine Dokumentation mit allen Impuslgeber:innen, ihren Themen und ihren Inhalten erstellen und online veröffentlichen / verschicken.
  • euch mit Impulsgeber:innen treffen, die neue Ideen eingebracht haben und ihnen helfen, diese weiterzuverfolgen.
  • Kontaktdaten herumschicken, damit die Teilnehmer:innen miteinander in den Austausch gehen können. Dies geht nur, wenn die Teilnehmer:innen dem explizit zugestimmt haben!

Betroffene Ämter und Gesetze

Keine.

Wichtig ist aber zu wissen, wer formal der Veranstalter ist und ob es eine separate Veranstalterhaftpflicht braucht, falls bei der Veranstalter etwas passiert. Es bietet sich an, das Treffen über oder mit einem Verein zu organisieren, der sich um solche Fragen kümmert.

Nützliche Websites

Beispiele für Ankündigungen und Dokumentationen zu Veedelstreffen gibt es auf der Website der Agora Köln unter www.agorakoeln.de

Beispiele

Veedelstreffen gab und gibt es in zahlreichen Kölner Stadtvierteln, oft im Vor- oder Nachlauf des Tag des guten Lebens (in Ehrenfeld, Sülz, Deutz etc.).

Ähnliche Formate sind

  • der „Veedelstreff“ des Bürgerverein Eigelstein, hier stehen Vorträge zu Anliegen aus dem Viertel und öffentliche Diskussionen im Zentrum.
  • die Treffen des „Deutz Dialog“, hier steht der Austausch und das gemeinsame Erarbeiten von Themen im Zentrum.

Downloadmöglichkeiten, Vorlagen

Bilder

Hier findet ihr Photos von einem Veedelstreffen in Ehrenfeld

Kontaktpersonen für Support

Ansprechpartnerin für die Veedelstreffen im Projekt „Das Gute Leben in den Vierteln“ ist Gabi Linde, gabi.linde@agorakoeln.de

Quellen:

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