Gemeinschaftsgärten

Aus Agora Köln
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Beschreibung

Gärtnern in der Stadt? Gemeinschaftsgärten machen‘s möglich. Sie schaffen Raum zum Anbau von Obst, Gemüse und Kräutern, für das Anlegen von Beeten und grünen Oasen im Grau der Stadt. So entstehen nicht-kommerzielle Austausch-, Aufenthalts- und Lernräume, in denen Nachhaltigkeit gelebt und in die Gesellschaft getragen werden kann.


Anleitung Schritt für Schritt

Konzept überlegen

Bevor es losgeht, ist es wichtig sich zu überlegen, wie genau das Vorhaben aussehen soll.

  • Soll vorrangig gegärtnert werden?
  • Sollen gemeinsame Gartentage veranstaltet werden?
  • Wird die Fläche von jedem gleich mitbewirtschaftet, oder werden verschiedene Gartenbereiche von verschiedenen Leuten betreut? * Sollen vielleicht Bildungsveranstaltungen im Garten stattfinden oder ein monatliches, gemeinsames Kochen?

Es ist super, wenn die Idee, was genau ihr mit der Fläche beabsichtigt, festgehalten wird. Versucht dabei zu überlegen, was der Ort, über das produzierte Gemüse hinaus, für Potential birgt – z.B als Ort des Austauschs, des (Er)lernens, etc.. Überlegt euch, welchen Mehrwert das Entstehen eures Gartens für die Gemeinschaft, die Nachbarschaft, das Viertel, die Stadt, etc., hat oder haben kann.

Mitstreiter:innen finden

Einen Gemeinschaftsgarten kann man schlecht alleine machen - ihr braucht Mitstreiter*innen.

Fangt gerne in eure Freundes- und Bekanntenkreis an zu suchen. Um weitere Mitstreiter*innen zu finden, bieten sich die folgenden Möglichkeiten an:

  • Zeitungsartikel (Lokalredakteur:innen berichten gern über Gemeinschaftsgärten)
  • Auftakt mit Mitbringpicknick auf der Gartenfläche
  • Handzettel im nachbarschaftlichen Umfeld verteilen: Briefkästen, Geschäfte, soziale Einrichtungen
  • Mund-zu-Mund-Propaganda
  • Digitale Netzwerke wie senf.koeln, nebenan.de oder Facebook-Gruppen
  • Einen kleinen Bereich auf der Fläche schon mit Blumen und Gemüse bepflanzen, um Neugier zu wecken. Je kleiner die kultivierte Fläche am Anfang ist, desto weniger Stress entsteht beim Gartenstart!
  • feste wöchentliche Gartenzeiten auf der Fläche. Im Kontakt mit den Passant:innen entsteht nebenbei die beste und einfachste Öffentlichkeitsarbeit
  • Eine (einfache) Infotafel aufstellen: „Hier entsteht ein Gemeinschaftsgarten“ mit Ansprechpartner:in, E-Mail-Adresse oder Telefonnummer.

Fläche finden

Wenn ihr eine Fläche im Auge habt, auf der ihr gerne einen Gemeinschaftsgarten anlegen wollt, gilt es abzuklären was das für eine Fläche ist: ist es eine öffentliche Fläche oder in Privatbesitz? Diese Frage ist richtungsweisend für die nächsten Schritte. Ist es eine Fläche in privater Hand, gilt es sich an die Eigentümer:innen zu wenden und Fragen bezüglich einer potenziellen Nutzung direkt mit ihnen abzuklären.

Gehört die Fläche der Stadt, wendet euch gerne an die Koordination der Essbaren Stadt Köln: judith.mayer@ernaehrungsrat.koeln oder Leonie Rademacher vom Grünflächenamt: Leonie.Rademacher@STADT-KOELN.DE.

Gemeinsam können wir rausfinden welches Amt die Fläche verwaltet und ob eine Nutzung für einen Gemeinschaftsgarten möglich wäre.

Wichtig, wenn ihr eine Fläche sucht, sind Fragen nach der Machbarkeit des Gärtnerns:

  • Gibt es genug Sonne?
  • Ist der Boden geeignet (d.h. frei von Altlasten) oder müssen Hochbeete errichtet werden?
  • Gibt es einen Wasseranschluss oder genug Platz um Regenwasser zu sammeln?

All diese Fragen spielen im Genehmigungsprozess eine Rolle und sollten im Konzept erörtert werden.

Finanzierungsmöglichkeiten

Kosten sollten keine Hürde sein. Generell sind Gemeinschaftsgärten so angelegt, dass möglichst wenig Geld benötigt wird.

Die Idee hinter einem Gemeinschaftsgarten liegt neben der Gemeinschaft auch darin erfinderisch zu sein, Materialien zu recyceln, selbst herzustellen und ein anderes Verhältnis zum Konsum zu bekommen. Materialien können z.B. auch aus Spenden oder Sponsoring hervorgehen.

Gelder können aber trotzdem über verschiedene Quellen eingeworben werden. Das könnten Preisverleihungen für Umwelt-/Bürger:innenengagement sein, Mittel, die bspw. bei den Bezirksvertretungen abgerufen werden können, Beantragung von Fördergeldern, Schenkungen, etc.. Auch ein Crowdfunding bietet sich an. Dabei ist zu empfehlen, dass Geld für ein ganz konkretes Projekt, z.B. ein spezielles Hochbeet, gesammelt wird.

Koordination/Kommunikation

Die Koordinierung eines Gemeinschaftsgartens sollte möglichst bedarfsorientiert ablaufen. Das heißt, entlang der Frage, was ihr als Gemeinschaftsgarten realisieren wollt und welches Maß an Kommunikation zwischen euch notwendig ist.

Das muss sich auch an der Größe der Gruppe orientieren. Seid ihr nur ein paar Menschen, reichen vielleicht persönliche Absprachen, wird die Gruppe größer sind Emailverteiler, Nachrichtengruppen, evtl. online Tools zur Organisation (Trello, slack, etc.) hilfreich.

Wichtig ist, dass Informationen an ALLE rausgehen und Menschen eingebunden werden und Zugang zu aller Information haben. Denkbar ist auch ein „schwarzes Brett“ am Garten, an dem zu erledigende Aufgabe aufgelistet sind und diese nach Bedarf abgecheckt werden können. Oder Aufgaben werden im Vornhinein eingeteilt, so gibt es „Gießbeauftragte“, „Jätbeauftragte“, etc.. Auch können Verantwortlichkeiten nach Beeten oder Gemüsegruppen aufgeteilt werden, sodass Menschen sich für einzelne Gemüsekulturen verantwortlich fühlen.

Gemeinsame „Aktionstage“ sollten am besten regelmäßig zur selben Uhrzeit („jeden 2. Samstag im Monat“) veranstaltet werden. Schön ist es dies auch per Schild und oder Social Media nach außen hin zu kommunizieren, so dass ggf. neue Interessierte an diesen Wochentagen dazustoßen können.

Öffentlichkeitsarbeit

Um Mitstreiter:innen zu finden braucht es zunächst eine Wahrnehmung des Projekts. Es ist wichtig, dass Menschen davon wissen, dass es einen Garten gibt und darüber hinaus, dass sie dort mitmachen können.

Die Kommunikation nach Außen sollte also möglichst offen, einladend und niedrigschwellig gestaltet sein. Für die Öffentlichkeitsarbeit könnt ihr Kanäle wie Instagram oder Facebook nutzen, auf denen ihr dann vor allem mit Bildmaterial arbeiten könnt.

Ihr könnt Events wie Sommerfeste, Tag des offenen Gartens, Aktionstage, etc. nutzen, um diese öffentlichkeitswirksam zu bewerben und dadurch neue Mitstreiter:innen einzuladen.

Außerdem könnt ihr versuchen, örtliche Presse für eure Projekte zu interessieren und dann einen Artikel darüber zu veröffentlichen. Genauso eignen sich lokale Radiosender, Kirchenzeitungen aus dem Viertel, etc.. Meist lohnt es sich die Redakteur:innen persönlich anzurufen mit solchen Anfragen.

Betroffene Ämter und Gesetze

Grünflächenamt

Nützliche Websites

Nützliche Kontakte

Beispiele

Downloadmöglichkeiten, Vorlagen

Bilder

Erfahrungen / Kommentare